Der am 15. März 1964 im Hôtel International tagende JDL-Nationalkongress wählte einen neuen Zentralvorstand in folgender  Besetzung: Ehrenpräsidenten: Alphonse OSCH, Camille  LINDEN, Gaston THORN, Paul BEGHIN und Gab. DELLERE; Präsident: Lucien EMRlNGER; Vizepräsidenten: Edmond HAHN und Renée VORWERK; Generalsekretärin: Maryse MULLER;  stellvertretender Generalsekretär: Gaston BOMB; Kassierer: Jim RIES; stellvertretender Kassierer: Camille GOERENS; Mitglieder: Raymond AUGE und Georges GLODEN; Delegierte des  Zentrums: Guy JONES und Marcelle SAUBER-FEDERSPIEL;  Delegierte des Ostens: Aloyse REILAND, Gab DELLERE, Aloyse  BIRNBAUM und Norbert SIEBENALER; Delegierte des Südens:  Camille GOERENS, Nico FABER, Jean MANDERSCHEID und  Henri KIEFFER; Delegierte des Nordens: Marc LAMBERT und  Renée VORWERK; Delegierte der DP: Edmond REUTER, Pierre  SCHERER und Robert MAYER.

In die “Comission Relations Internationales” wurden delegiert: M. Lambert, R. Vorwerk, M. Muller, G. Neu, J. Ries und G. Bomb;  in die “Comission Jeunesse-Armée”: R. Augé und G. Jones; in  die “Comission pour l’Education Professionnelle”: A. Reiland  (Artisanat), M. Lambert (Commerce) und R, Vorwerk (industrie):  in den “Cercle des Jeunesses Politiques”: M. Jones, G. Delleré  und L. Emringer; in die “Commission Presse”: E. Hahn, N. Faber  und G. Neu.

Die Kammerwahlen vom 7. Juni 1964 beanspruchten bald einen vollen Einsatz der JDL-Vertreter und sollten doch zu einer katastrophalen Niederlage der DP führen. Aus einer ganzen Reihe  von Ursachen und Umständen es sei lediglich das Auftauchen  der Kandidatenliste des ephemeren “Mouvement lndépendant  Populaire” erwähnt fiel der Sitzanteil der DP von 11 auf 6 zurück: 3 im Zentrum und je 1 im Süden, Norden und Osten. Von den JDL-Vertretern konnten sich G. Thorn als 2. im Zentrum  und R. Mart als 2. im Süden plazieren.

Diese Resultate wirkten sich notgedrungen verheerend auf den Arbeitswillen und die Moral der JDL-Mitglieder aus und legten  die Aktivität der Jungliberalen bis zum Dezember 1964 grössten-  teils lahm. Nur mit äusserster Mühe gelang es grossen ldealisten  wie: L. Emringer, M. Muller und anderen ihren Freunden das  nötige Zutrauen in die Zukunft zuzuflössen und den Kampfgeist  wieder aufzustacheln. Schon im Dezember 1964 trat die JDL  nebst 7 anderen politischen Verbänden wieder an die Öffent-  lichkeit in einem Appel zur Armeereform (siehe “Letzeburger Journal” vom 22. Dezember 1964).

Anfang 1965 setzte der Zentralvorstand, der selbst nach dem  5. Dezember 1964 eine Besichtigung des Hafens Grevenmacher-  Mertert mit Empfang in der Kellerei Bernard Massard in Greven-  macher und am 6. März 1965 eine Besichtigung der Good-Year-Werke in Colmar-Berg veranstaltete, eine regionale Reorganisa-  tion durch, um somit eine Neubelebung der Bezirkkomitees und  die Aufstellung von regionalen Aktivitätsplänen zu erreichen: E. Hahn wurde als Präsident im Süden bestätigt; M. Lambert  wurde Präsident im Norden, während im Osten Präsident S.  Reiland von Georges Gloden abgelöst wurde. Der Bezirkskongress im Zentrum im Februar 1965 wählte folgenden Vorstand :  Marcelle SAUBER-FEDERSPIEL; Vizepräsident: Jim RIES; Se-  kretär: Ernest DORNSEIFFER; Mitglieder: Maryse MULLER,  Andrée HOFFMANN, Léonie SCHMIT und Camille ERNST.

Leider hatte die JDL in diesem Jahr das frühe Ableben ihres  Freundes und Mitarbeiters Guy Jones zu beklagen. Zu seinen  Ehren wurde Anfang 1965 ein “Cercle Culturel Guy Jones” in  der Form einer “asssociation sans but lucratif“ gegründet, der  am 14. April 1965 seine Aktivitäten mit der Vorführung eines  Filmes über das Leben von J.-F. Kennedy begann.

Die Internationalen Kontakte erlitten keinen Abbruch. So nahmen  JDL›Vertreter an verschiedenen internationalen Tagungen teil: am Kongress der WAY in Amherst (USA); vom 17. bis 23. Juni  1964 an dem vom LDS (Liberaler Deutscher Studentenverband)  veranstalteten Seminar in St. Peter-Ording (Norddeutschland): am WFLRY-Kongress am 30. August bis 2. September 1964 in  Oslo; C. Goerens vom 23. Oktober bis 1. November 1964 an einer  DJD-Tagung in Düsseldorf) über das Thema “Geteiltes Deutschland”: schliesslich vom 31. Januar bis 6. Februar 1965 an einem  Seminar in Bad Godesberg. Es sei abschliessend erwähnt, dass  im Februar 1965 erste Kontakte mit einem Jugendverband aus  dem Ostblock, und zwar mit dem “Comité des Organisatíons de  la Jeunesse de l’U.R.S.S.” zustande kamen.