Anfang des Jahres bemühte sich die Jeunesse Démocratique um die Belebung der Conférence Générale de la Jeunesse,welche zwar  bereits 1960 ins Leben gerufen worden war, allerdings nie in die Wirklichkeit umgesetzt wurde.

Organisiert wurde am 1. März 1975 ein Seminar überdie Gemeindeverwaltungen. Es sprachen vor zahlreichen JDL Interessenten derfrühere Minister Eugène Schaus, Stadtbürgermeisterin Colette Flesch und Distriktskommissar Gaston Diederich.

Ein Hauptdiskussionspunkt war seinerzeit auch die im Planungsstadium befindliche Nuklearzentrale in Remerschen und in dem Zusammenhang, der Umweltschutz im allgemeinen. Die JDL brachte im  Februar in der Demo 80 ein umfassendes Interview mit Gesundheitsminister Emile Krieps worin diese heißen Themen unverblümt angepackt wurden.

Hoch schlugen die Wellen um die Diskussion der Depenalisierung der Schwangerschaftsunterbrechung, zu der sich die JDL bekannte. Toleranz, echte und applizierbare Solidarität diktierten ihre Ansicht zu diesem heiklen Thema, welches durch die Stellungnahme des Bischofs  und der Synode ungeahntes Ausmaß bekam. Das Gesetz vom  17.01.1975, welches ein großer Fortschritt für die betroffenen Frauen bedeutete, sollte dennoch alle kirchlichen Attacken überstehen.

Besonders aktiv zeigte sich die JDL Sektion Differdingen unter der Führung von Präsident Nico Hoffmann. Desweiteren gehörten dem Vor-  stand an Emile Meyers, Josy Hoscheid, Vizepräsidenten; Erny Coos und Jean-Marie Eresch, Sekretäre; Alain Bassani, Kassierer; Marc  Theisen Pressereferent; Nestor Didelot, Dominique Giilen, Pierre  Fleding, Roger Scheitier, Fernand Stolz, Mitglieder.

In der JDL Sektion Echternach gab es verschiedene Umbesetzungen. So wurde Präsident John Steil von Jean-François Schon abgelöst, Maggy Etgen und Lucien Kapp, Vizepräsidenten; Jean Welschbillig, Sekretär; Marco Rechtfertig, Kassierer und die Mitglieder André Hartmann, André Hatz, Emile Eisen, John Steil, Henri Welschbillig, Jos Stutz bildeten den Vorstand. John Steil vertrat die Sektion im Zentralvorstand und war darüber hinaus Nationaivizepräsident der JDL.

Im Monat April war in JDL Kreisen viel los. Nicht nur, daß die Demo 80 das Erscheinen ihrer 50ten Nummer feierte, sondern die Konferenzen  überhäuften sich. In Bonneweg sprach am 11. April auf Einladung der  JDL und der Jeunesse Socialiste ein deutscher Theologe über Christentum und Sexualität. 8 Tage später fand ein Flundtischgespräch über  die wirtschaftliche Lage in Luxemburg mit Minister Marcel Mart und Vertretern der Syndikate und des Patronats statt. Am 26. April organisierten  JDL und JSL eine Konferenz mit Frau Franzky-Beckmann, Präsidentin  der FDP-Bonn, zum Thema Liberalisierung der Schwangerschaftsunterbrechung. Es erübrigt sich zu berichten, daß diese Veranstaltungen jeweils vor vollem Haus statt fanden.

Am 20. April fand der Nationalkongreß der Jeunesse Democratique in Petingen statt. Begrüßt wurden die Anwesenden von Floiand Funk,  Präsident der Lokalsektion. Nach fünfjähriger Amtszeit kandidierte Nationalpräsident Claude Schmit nicht mehr und überlies seinen Posten Vic. Gillen. Claude Schmit, einer der aktivsten und dynamischsten  Präsidenten der Jeunesse Démocratique seit ihrem Bestehen, hatte das Hauptverdienst an der raschen Ausdehnung der JDL. immerhin stieg unter seiner Präsidentschaft die Mitgliederzahl von knapp 300 auf  über 1.400. Vic. Gmen zur Seite standen als Vizepräsidenten Norbert  Becker, Nico Hoffmann, Rob Roemen. Generalsekretär war Norbert  Berens, Beigeordnete Generaisekretäre Guy Lucas und Irene Schmitz nebst Generaikassierer Georges Eicher, Mitglieder waren desweiteren  Roland Funk, Marc Gira, Emy Coos, Frank Molitor, Jean-François  Schon, Charles Urbany und Anne-Marie Ferron. Letztere, frisch  gebackene Präsidentin des Zentrumsbezirks, sollte aber schon am 1. Juni durch einen tragischen Verkehrsunfall aus dem Leben gerissen werden. Ihr Hinscheiden war ein Verlust, den die meisten JDL Verant-  wortlichen sehr schwer verkraften konnten. Der Kongreß verabschiedete mehrere Resolutionen unter anderem diejenige wo man die DP-LSAP-Regierung autforderte Mut zu den versprochenen Reformen zu  zeigen, auch wenn die CSV mit all ihren zur Verfügung stehenden Mit-  teln versuchte die Neuerungen zu boykottieren.

Dem Nordbezirk stand weiterhin Rob Roemen als Präsident vor. Vizepräsident war Louis Schmitz, Sekretärin Liliane Flies. Kassierer René Kremer und Mitglieder Viviane Heiderscheid, Romain Laplume, Francis  Meyers, Frank Molitor, lrène Schmitz, René Schmitz und Simone Wilmes. Der Nordbezirk hatte sich der von der JDL organisierten Aufklärungskampagne zum Thema Schwangerschaftsunterbrechung über  ihre Sektion Diekirch Ettelbrück angeschlossen. Vor vollem Saal referierten in Ettelbrück unter anderem Madame Molitor-Petter vom Planning Familial und Abbé Minette als Vertreter der Kirche. Madame Berchem vom MLF, Fernand Enlringer, Jurist, Moderator der Konferenz war Claude Schmit.

Ersetzt wurde die verstorbene Anne-Marie Ferron in ihrer Eigenschaft als Präsidentin der Zentrumsbezirks von Norbert Berens und im Zentralvorstand durch Jean-Marie Eresch.

Neugründungen von Sektionen gab es in Strassen unter der Präsidentschaft von Jean Faber. Sekretär Roby Rippinger, Kassierer Alain Gallion. Mitglieder Jean-Marie Even und Gaby Leytem-Wantz. Die Neugründung der Sektion Mertert-Wasserbillig ergab folgenden Vorstand: Gilbert Peusch, Präsident; Serge Nagornotl, Vizepräsident; Sekretär  Roland Arend; Kassierer Aly Paulus; Mitlgieder Jean Feyder, Guy  Lucius, François Scheuer und Jos Schmitz.

lm Norden setzen sich die äußerst aktiven Sektionen von Vianden und Wiltz wie folgt zusammen:  Vianden: Präsident Joe Heintzen, Vizepräsident Jean Werthesen, Sekretär Carlo Hartmann, Kassierer Henry Majerus und Jeannot Scheidweiler Mitglied.

Wiltz: Präsident Robert Link, Vizepräsidentin Viviane Heiderscheid,  Sekretärin Jacqueline Ledant, Kassiererin Marie-Therese Rothe, Mitglieder Marco Neu, Erny Schaack, Marco Schmit, Jos Schneider und  Frank Wolff.

In der neugegründeten Dachorganisation der “CIub des Jeunes” fanden sich viele Sympathisanten und Mitglieder der Jeunesse Democratique wieder. Präsident war so zum Beispiel Henri Frank.

Die im Jahre 73 gegründete Merscher Sektion hatte nach 2 Jahren ihre  Geburtswehen hinter sich gebracht und stellte mit 40 Mitgliedern eine ansehbare Sektion dar. Präsident war Louis Potter, Vizepräsident Fred  Serres, Sekretär Tony Meyer, Kassierer André Nilles, Mitglieder Baus Jean-Paul, Bicheter Léon, Bicheter Guy, Schmit Martine, Wentzel Raymond.

In der Wahlkampagne der immer näher rückenden Gemeindewahlen beobachtete die JDL, daß die CSV plötzlich ein Herz für sexy Frauen entdeckte und sich sogar vom ach so prüden Won diesbezüglich unterstützen ließ. Auch bemerkte man folgerichtig, daß der Anfang vom Ende der SDP eingeläutet war. Die JDL ihrerseits war auf den DP Listen  im ganzen Land stark vertreten und hatte teilweise sehr gute Resultate  zu verzeichnen.

Vom 7.-9. November 75 tagte in Luxemburg der Weltkongreß der Jungliberalen (W.F.L.R.Y.). Ohne Gegenstimme wurde der luxemburger Norbert Becker als Nachfolger eines Kanadiers als neuer Vorsitzender dieser Organisation gewählt.