Noch waren nicht alle Schwierigkeiten behoben, welche die Vorjahreskrise mit sich gebracht hatte und schon setzten sich mit Schaffenseifer alte und neue Kämpfer an die Weiterführung des vor etwa 10 Jahren begonnenen Werkes.

Bereits für den 23. Februar 1958 wurde der Nationalkongress einberufen und designierte für 1958 folgendes Zentralkomitee:  Ehrenpräsidenten: Alphonse OSCH und Camille LINDEN; Präsident Gaston THORN; Vizepräsidenten: Marcelle SAUBER-FEDERSPIEL und Nic. GILLEN; Sekretär: Fernand TURINETTY; stellvertretende Sekretärin: Léonie SCHMIT; Kassierer: Raymond AUGE; stellvertretender Kassierer: Ady de WAHA; Mitglieder: Paul BEGHIN, Georges PENNING, Claude HUBERTY Emile FEIERSTEIN, René MART, Gab. DELLERE und Marcel  BECKIUS.

Delegierte der Section Féminine: Mme Marcelle Sauber-Feder-  spiel, Leonie Schmit und Mariette Turinetty; Redaktion: Gab. Delleré, Gaston Thorn, Raymond Augé und Pit Becker; Com-  mission Jeunesse-Armée: Raymond Auge und Nic. Gillen; Comité d’Action pour Ia reduction du service militairez Gaston  Thorn und Fernand Turinetty; Delegierter im Conseil National  der Partei : Raymond Auge, Claude Huberty und Gab. Dellere.

Die Luxemburger JEL-Sektion wurde wie folgt organisiert : Präsident: Paul Beghin; Mitglieder: Gab. Delleré, Nic. Gillen, Léo-  nie Schmit, Gaston Thorn, Fernand und Mariette Turinetty.

Der Kongress, der wieder richtungsgebend sein sollte für die  Zukunft, war gekennzeichnet durch die Ratifikation der am 30.  März 1957 gesetzlich hinterlegten Statuten, sowie durch die  Empfehlung von DP~Präsident Schaus, die JDL solle nunmehr  versuchen, sich positiver zur Splittergruppe J.L.S. zu stellen.  Ein Jahr später, am 22. März 1959, konnte JDL- Präsident Thorn  auf dem DP-Kongress in Luxemburg-Limpertsberg behaupten,  die J.D.L. habe die Spaltung endgültig überwunden. In der Tat  gelang es der JDL, alle Mitglieder ausser wenigen Ausnahmen  neu zu gruppieren, konnte aber nicht verhindern, dass R. Fe-  derspiel und seine Freunde bei den Kammerwahlen von Februar  21959 auf der gegnerischen Liste „Solidarite Nationale” kandidierten.

Dass die JDL alles daran setzte, Differenzen zu überbrücken,  bezeugen die 49 Sitzungen des Exekutivkomitees und 3 Sitzungen des Zentralvorstandes innerhalb einem Jahr.

Die Aufbauarbeit in den Sektionen sollte von Erfolg gekrönt  sein. Die Sektion Luxemburg, die u.a. am 5. März 1958 einen  Diskussionsabend in Luxemburg-Stadt über die politische Ent-  wicklung und die Ideologie der DP, sowie am 18. April 1958 Debatten über das Thema „Situation du Parti Démocratique face  aux partis dits gauche” abhielt. stach besonders durch ihre man-  nigfaltige Arbeit heraus. Die Sektion Hagen wählte sich in ihrer  Versammlung vom 3. Oktober 1958 folgendes Komitee: Präsident : Fernand LECHES (Hagen); Vizepräsident: Benny CLOOS  (Cap); Sekretär: Julien GARNICH (Steinfort); Mitglieder: Egon  LENTZ, Johnny THOSS und Emile SCHMIT.

International gesehen sei hervorzuheben, dass Nic. Gillen und  Albert Weber die JDL vom 20. bis 22. Juni 1958 auf der Studientagung der JEL in Rambouillet (Thema: „l’Europe-Afrique”)  vertraten und der W.F.L.R.Y.-Kongress in Brüssel vom 6. bis 9.  September 1958 von Nic. Gillen und Gab. Dellere besucht war.

Das Jahr 1958/59 war aber hauptsächlich gekennzeichnet durch  den überragenden Wahlsieg, den die DP bei den Parlements~  wahlen vom 1. Februar 1959 davontrug. Die DP konnte 5 Sitze  hinzugewinnen : 2 im Zentrum und je 1 im Osten, Norden und  Süden. Gaston Thorn als 6. Gewählter wurde 1. Ersatzkandidat  im Zentrum und ebenso Andre Prost im Osten, während René  Mart 3. Ersatzkandidat im Süden wurde. ln den darauffolgenden  Koalitionsverhandlungen sollte die DP, nach ersten Verhand-  lungen mit der LSAP, die ob der Unnachgiebigkeit der Sozia-  listen abgebrochen werden mussten, eine Regierung mit der  CSV unter Premier Werner bilden.

Die Regierungsbildung stiess unter den JDL-Vertretern auf eine  eher ablehnende Haltung. So warnte Gab. Delleré in einem Ar-  tikel betitelt mit „Raisons d’inquiétude” (siehe „Liberté 2/59 vom  25. April 1959) vor allzu grossem Optimismus nach der Bildung  der CSV-DP Regierung. Minister Paul Elvinger selbst musste vor  JDL-Vertretern die Regierungsbildung wiederholt rechtfertigen  (siehe „Liberté 3/59 vom 6. Juni 1959).

Die „Liberté” als Sprachrohr der JDL wurde der breiten Öffent-  lichkeit zugänglich gemacht. Sie erschien insgesamt 6 Mal in  einer grossartigen Aufmachung und wurde abwechselnd durch  eine „Tribune des Jeunes” ergänzt (siehe jene vom 21. März  1959 mit der Analyse der Wahlresultate).

1958 war schliesslich das Jahr des 10. Gründungstages der JDL,  der am 9. November feierlich in Remich begangen und durch  eine herrliche Broschüre dokumentiert wurde.