Der Mangel an Dynamismus des amtierenden Vorstandes hatte  zur Folge, dass das Zentralkomitee nach dem Nationalkongress  in Luxemburg am 21. April 1968, völlig neu gestaltet wurde:  Ehrenpräsidenten Alphonse OSCH, Camile LINDEN, Gaston  THORN, Paul BEGHIN und Lucien EMRINGER; Präsident: Gaston BOMB, Vizepräsidenten : Ernest DORNSEIFFER und Georges  GLODEN; Generalsekretär: Jim RIES; Kassierer: Albert ZlGRAND; stellvertretender Kassierer: Camille ERNST; Mitglied:  Paul WIRTZ; Delegierte des Nordens: Maggy ETGEN, Jos.  WIRTH, Jean PRINTZ und Justin PESCHON; Delegierte des Sü-  dens: Edmond HAHN, Camille GOERENS, Jacques-Yves  HENCKES und Frank STEINMETZER; Delegierte des Ostens:  René RISCH, Jean GILLEN und Roby STAHL; Delegierte des  Zentrums: Marcelle SAUBER-FEDERSPIEL, Leonie SCHMIT  und Alex ANTONY.

Die Aufgaben die sich dem neuen Zentralkomitee stellten wa-  ren besonders schwierig da es nicht nur galt, den Schaffens-  eifer innerhalb der JDL wieder neu zu erwecken, sondern auch  in Zusammenarbeit mit der DP die Kammerwahlen vorzubereiten.

Nach Bekanntgabe der vorzeitigen Auflösung der Abgeordnetenkammer setzten sich die JDL-Verantwortlichen sofort an die Ar-  beit. Auch diesmal trugen sie viel zu dem eklatanten Wahlsieg  der DP am 15. Dezember 1968 bei. lm Zentrum gewann die DP  5 Sitze (Thorn, Schaus, Elvinger, Hamilius, Poller) und je 2 im  Süden (Berchem, Mart), im Osten (Schaffner, Wagner) und Nor-  den (Wantz, Diederich), wodurch sich die liberale Kammerfraktion von 6 auf 11 Sitze verbesserte. Von den JDL-Kandidaten  sei vor allem das äusserst gute Abschneiden der späteren Stadt-  bürgermeisterin Colette FLESCH erwähnt.

Nach anfänglichen CSV-LSAP-Koalitionsverhandlungen, die an der Frage der Mitbestimmung scheiterten, wurden langwierige  Verhandlungen zwischen CSV und DP in die Wege geleitet, die  am 29. Januar 1969 abgeschlossen werden konnten und zur Regierungsbildung des 3. Februar 1969 führten.

Hätte man annehmen können, dass die Wahlen die Kräfte der  JDL voll belasten würden, so kann man doch erfreulich feststel-  len, dass sich mit viel Sorgfalt mit dem internen Ausbau befasst  wurde. Eine aktive Rolle spielte der Bezirksvorstand Zentrum,  der u.a. am 8. Februar 1969 eine Besichtigung der Brauerei  Mousel veranstaltete. Auf Initiative vom Zentralverband wurde  ferner am 9. Juli 1968 zu Echternach im Hotel Universel die Lo-  kalsektion reorganísiert. Folgendes Komitee bildete sich: Mitglieder: Willi Decker, Gab Dellerè, Vic Gillen, Aly Knepper,  Paul Wrtiz und Roger Kinsch; Kassierer: Ed. Wagener; Sekretär: Léo Ernzen. Dieses hatte sich zum Ziel gesetzt, das Prinzip  der Demokratie bis zur letzten Konsequenz zu verwirklichen. So funktionnierte der Vorstand ohne Präsidenten; lediglich wurde  zu Beginn jeder Sitzung ein Sprecher bezeichnet. Es ist nur zu  bedauern, dass dieses wahrlich interessante Beispiel noch nicht das ihm gebührende Echo gefunden hat. Heben wir auch hervor,  dass die Sektion Moutfort am 15. Januar 1969 einen gut besuch-  ten Konferenzabend mit Sportskommissar Camille Polfer organisierte.

Der Zentralvorstand selbst nahm einen Grossteil der Organisation in die Hand. So beteiligte sich am 15. September 1968 eine JDL-Delegation, bestehend aus: G. Bomb, R. Schockweiler, A.  Zigrand, P. Backes, M. Sauber-Federspiel, J. Ries und E. Hahn an der “Journee Commemorative des Enrólés de Force”. ln Zusammenarbeit mit dem Vorstand der ADUSEC (“Ass. d. dipl.  universit. en sc. écon., commerc., polit. et soc.”) konnte ferner am 7. Februar 1969 eine Konferenz mit Alfred Mozer (Kabinettschef von EWG-Kommissionsmitglied Sicco Mansholt) über das  Thema “Mansholt-Plan” organisiert werden. Ende 1968 konnte in Echternach der 20. Jahrestag der JDL feierlich begangen  werden.